Der Dickdarm – der Loslasser in uns
Chinesische Organuhr 5 – 7 Uhr morgens
Die Aufgaben des Dickdarms bestimmen das Ende des Verdauungs- und Verarbeitungsprozesses auf allen Ebenen.
Was bereits von den anderen Organen Mund und Zähne, Magen, Dünndarm, Milz/Pankreas, Leber/Gallenblase aufgenommen, vorsortiert, getrennt, aufbereitet und verstoffwechselt wurde, landet nun in einem letzten abschließenden Schritt im Dickdarm. Es ist der Dickdarm, der auf das in uns Aufgenommene und Verarbeitete einen letzten prüfenden Blick wirft, vielleicht doch noch Wertvolles herausnimmt (Mineralienaufnahme, Eindicken und Formen des Stuhls durch Wasserabsorption) und schließlich alles Übrige ausscheidet, was uns nicht (mehr) dient.
Von unserem Dickdarm hängt es ab, wie gut wir mit etwas abschließen können.
Und auch, wie gut wir uns von etwas trennen können.
In der Chinesischen Medizin wird er daher der Wandlungsphase Metall zugeordnet, was viel mit Scheidungsprozessen, Grenzen setzen und dem großen Thema Loslassen und der Grundemotion Trauer assoziiert wird.
Auch hier sehen die Chinesen mal wieder eine enge Korrelation zwischen dem physischen Organ und dem psychischen Geschehen in uns.
Zentrale Fragen für den Dickdarm sind:
Wie gut kann ich mich von Dingen trennen?
Halte ich an etwas fest?
Entledige ich mich von manchem zu schnell?
Wie gut kann ich etwas loslassen? Eine Problematik, Sorgen, Gegenstände, Themen, Gedanken, Glaubenssätze, oder auch Verstorbene?
Neige ich zu Durchfall oder Verstopfung?
Indem man auf sein aktuelles Leben schaut und das Kommen und vor allem Gehen darin betrachtet und wie gut es funktioniert, erkennt man die Aktivitäten des Dickdarms. Und so erkennt man auch, wie wichtig Loslassen ist, um Neues empfangen zu können.
Zur Psychologie des Dickdarms bald noch mehr.
Die aktivste und damit stärkste Zeit des Dickdarms ist 5 -7 Uhr morgens.
Achtung, kein Scherz: Wenn du deinen körperlichen und geistigen Prozess des Loslassens und der körperlichen Endreinigung bestmöglich unterstützen möchtest, dann ist der Stuhlgang am frühen Morgen (5-7 Uhr oder auch ein bisschen später) eine kluge Einrichtung. Um diese Zeit arbeitet der Dickdarm am allerbesten und gründlichsten, trennt sich gut von Schlackenstoffen und scheidet diese optimal in der Ruhe des anbrechenden Tages aus.
Ich kann empfehlen, tatsächlich so gut es geht, den vorzüglich morgendlichen Stuhlgang einzurichten. So manch einer wird womöglich über den Effekt und das Gefühl vollständiger Entleerung staunen. #einfachMACHEN
(Um es noch pikanter zu machen, stelle ich unten eine Umfrage ein.)
Die chinesische Organpartnerin des Dickdarms ist die Lunge, daran gekoppelt ist die Haut. In der westlichen Medizin findet man so langsam aber sicher heraus, wie sehr der restliche Körper und insbesondere die Haut von der Darmgesundheit abhängen. Nach wie vor ist das Thema Reinigung ein immens wichtiges:
https://www.naturheilpraxis-an-der-quelle.de/2020/02/entschlackungskur-mit-kraeutern/
oder speziell Darmreinigung der simplen Art:
https://www.naturheilpraxis-an-der-quelle.de/2022/03/die-indirekte-leberkur/
Um den Dickdarm positiv in seiner Arbeit zu beeinflussen, liegt es nahe, mithilfe der Lunge Atemübungen zur Entspannung zu machen. Der Fokus liegt hier vor allem auf der tiefen Bauchatmung. Gerne kann man dies sogar direkt am stillen Örtchen ausprobieren. (genau, morgens) #einfachMACHEN
Auch die Lunge repräsentiert bestens den Prozess des Aufnehmens (Einatmen) und Loslassens (Ausatmen) und arbeitet im chinesischen Verständnis daher eng mit dem Dickdarm zusammen.
Die Psychologie des Dickdarms
Der Dickdarm ist unser Organ für unsere Prozesse des Loslösens.
Dabei kann es sich um alles physisch Aufgenommene und Verdaute handeln, aber auch um Dinge wie Meinungen, Gedanken, Weltbilder, Glaubenssätze, Probleme, Sorgen, Beziehungen oder aber Gegenstände aller Art in unserem Leben, womöglich auch Geld.
All diese Dinge gehen in unserem Leben ein und aus und durchströmen unser System Körper, Geist und Seele.
Der Dickdarm ist es, der über diesen Fluss der inneren Abtrennung oder Ausscheidung verfügt.
Wir sehen, dass wieder alles eng miteinander verknüpft ist, vor allem im fernöstlichen Weltbild.
Auch hier im traditionell abendländischen ist der Dickdarm mit dem Thema Ausscheidung, aber auch dem Unterbewussten, der „Unterwelt“ und dem „Hinterausgang“ assoziiert.
Wer mit dem letzten Abschnitt des Darms seine Themen hat, kann womöglich mal einen Blick in seine unterbewussten Glaubenssätze oder Handlungen werfen. (Vielleicht auch mithilfe von Hypnose)
Der rigide Dickdarmtyp
Ein chronischer, deutlich ausgebremster Stuhlgang kann bedeuten, dass an etwas festgehalten wird oder es sehr schwer fällt, durch den Prozess der Loslösung zu gehen.
„Haben ist besser als sein.“ wäre das Motto eines solchen Menschen. Man klammert an Dingen und Meinungen und möchte stets Recht behalten. Rigidität und Sauberkeitsticks mit einem strengen inneren Kritiker können hier ebenfalls eine Rolle spielen.
Furcht vor dem Neuen, das nach der Entledigung vom Alten kommen würde, kann ebenfalls zu Verstopfung führen, da das Alte lieber einbehalten wird, inklusive nostalgischer, vergangenheitsorientierter, dogmatischer Haltung.
Ebenso die Angst vor Verlust oder Veränderung kann dazu verleiten, nicht voranzugehen, im Extremfall zum Messie zu werden.
Chronische Verstopfung hat allerdings auch zur Folge, dass auch die Schlackenstoffe einbehalten werden und dann wiederum den Körper belagern. Intoxikation bis hin zu Autoimmunreaktionen darauf können das Ergebnis sein.
Im inneren „verschmutzt“, aber nach außen hin sauber wäre ein mögliches physiologisches und psychologisches Profil beim Thema chronische Verstopfung.
Wichtig bei diesem Typus ist Reflektion über Sinn und Unsinn von Einbehaltungen aller Art und dementsprechende Neuausrichtung und schließlich ein Wiederfinden der Freude am Fluss des Lebens auf allen Ebenen.
Zusätzlich helfen natürlich Dinge wie ballaststoffreiche Ernährung, Bitterstoffe, Sauerkraut, Flohsamenschalen, Trockenpflaumen und Joghurt.
Der instabile Dickdarmtyp
Bei chronischem Durchfall hingegen scheint es an bewusster Reflektion und Kontemplation mit den Dingen zu fehlen, sodass sie etwas zu schnell „durchrauschen“ und den Menschen frühzeitig verlassen, ohne alles abgeschlossen zu haben.
Auch das kann in der Ursache haben, dass man einfach mit zu vielen Dingen gleichzeitig zu tun hat und die Organe an ihre Kapazitäten stoßen.
Menschen mit chronischem Durchfall fühlen sich womöglich aber auch zu schwach oder unfähig, etwas Beständiges im Leben zu halten, sei es eine Errungenschaft, eine Beziehung oder Weltbilder. Ein vermindertes, eingeschüchtertes Selbstwertgefühl und fehlendes Selbstvertrauen könnten hier der Grund sein, warum man lieber zu schnell alles wieder gehen lässt und dazu neigt „Schiss“ zu haben. Schwer nehmen solche Menschen Lob und aufbauende Worte an, können Erfolg nicht gut anreichern.
Womöglich entscheidet man sich im Extremfall für ein Leben in Askese, weil man mehr nicht zu verdienen glaubt.
Auf körperlicher Ebene gehen mit Durchfall leider auch wertvolle Nährstoffe verloren und werden fehlen.
Für diesen Typus ist der Aufbau des Selbstwertgefühls an oberster Stelle!
Dazu reichhaltige Nahrung, wertvolle Kräuter und Kuren mit Mineralien bzw. Heilerde.
Jetzt wird man vielleicht verstehen, dass im fernöstlichen Weltbild der Dickdarm als „der Beamte für die richtige Lebensführung“ verstanden wird.
Je mehr wir die Ausscheidung durch den Dickdarm als natürlich und wichtig und vor allem ohne jegliche Scham betrachten, desto kraftvoller und selbstbewusster werden wir den Fluss des Lebens meistern können.
Uns allen viel Erfolg dabei!
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